Kaschmir Eigenschaften tragen einen großen Teil dazu bei, dass die Edelwolle den Titel der kostbarsten Wolle der Welt trägt. Die Edelwolle zeichnet sich durch einzigartige Fasereigenschaften aus. Das traumhaft weiche Gefühl von Kaschmir auf der Haut ist dabei nur eine von vielen. Wie aus der wertvollen Faser der Kaschmirziege unsere beliebten Kaschmirtextilien entstehen und welche unvergleichlichen Eigenschaften sie besitzen, erzählen wir Ihnen hier.
Kaschmir Eigenschaften – Wieso wir Cashmere lieben
Eine Eigenschaft, die Kaschmirwolle auszeichnet, ist die optimale Wärmedämmung. Cashmere sorgt dafür, dass die vom Körper produzierte Wärme nicht entweichen kann. Obwohl Kaschmirfasern unglaublich fein sind, zeichnen sie sich durch eine einzigartige Luftkammer im inneren jeder einzelnen Faser aus. Diese Luftkammern sorgen dafür, dass die Wärme nicht durch den Stoff nach außen gelangt. Der Kaschmirstoff sorgt also dafür, dass die Wärme gespeichert wird und ist somit ein optimaler Begleiter für die kalte Jahreszeit. Trotz der besonders feinen Faser, isoliert Kaschmirwolle dreimal so viel Wärme wie normale Wolle.
Diese Methodik funktioniert aber auch in die andere Richtung. Die Luftkammern tragen durch ihre isolierende Eigenschaft dazu bei, dass keine Wärme von außen nach innen gelangt. Diese kühlende Eigenschaft wird zusätzlich noch durch die sogenannte Verdunstungskälte verstärkt. Cashmere ist ein hygroskopischer Stoff. Das bedeutet, dass der Stoff, die von der Haut produzierte Feuchtigkeit bindet, in der Faser zwischenspeichert und anschließend nach außen ableitet.
Hier kommt eine weitere wichtige Eigenschaft ins Spiel, welche die Naturfaser so besonders macht. Kaschmir kann bis zu einem Drittel seines eigenen Trockengewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Wenn es sehr warm ist, trocknet die zwischengelagerte Flüssigkeit einfach, wobei die bereits erwähnte Verdunstungskälte entsteht. Dieses kleine ausgetüftelte Spiel der Physik macht es möglich, dass Kaschmir auch bei warmen Temperaturen noch sehr angenehm auf der Haut liegt. Auch populäre Mischungen wie Kaschmir und Seide ergeben traumhafte Begleiter für angenehme Sommerabende.
Die schmutz- und geruchsabweisende Eigenschaft der Kaschmirfaser macht nicht nur die Pflege des Textils leichter, sondern auch den alltäglichen Umgang mit dem Kleidungsstück. So genügt es vielfach den geliebten Kaschmir Schal einfach nur zu lüften statt ihn zu waschen, da die Faser von Natur aus übermäßig geruchsabweisend ist. Das heißt natürlich nicht, dass man seinen geliebten Cashmere Pullover nicht waschen und pflegen muss. Ganz im Gegenteil: Kaschmir benötigt die richtige Pflege, um auch viele Jahre später noch genau so weich wie am ersten Tag zu sein. In unserem Artikel "Kaschmir waschen - Was Sie beim nächsten Waschgang beachten sollen" erfahren Sie wie Sie Ihre Kaschmirkleidung richtig waschen, ohne die Fasern unnötig zu strapazieren.
Im Gegensatz zu Schafwolle ist Kaschmir sehr fein und kratzt nicht auf der Haut. Dies liegt zum einen an den feinen Fasern des Stoffes und der wärmeregulierenden Eigenschaft, zum andern aber auch daran, dass Kaschmir zu den hypoallergenen Stoffen zählt. Somit ergibt sich ein traumhaft weiches Gefühl mit Kaschmir auf der Haut, egal ob mit oder ohne Allergie. Auch der Hals, eine sehr empfindliche Stelle bei Menschen mit Allergien, hat mit einem Schal aus reinem Kaschmir genug Raum zum Atmen.
Schritt für Schritt zum geliebten Kaschmirpullover
Wie wird nun aus dem weichen Unterfell der Kaschmirziege ein Kaschmirpullover? Wie in unserem Artikel „Kaschmir – Woher kommt die edelste Wolle der Welt?“ beschrieben, wird Kaschmir aus dem Unterfell, dem sogenannten Duvet, der Kaschmirziegen gewonnen. Dabei werden folgende Produktionsschritte durchlaufen:
- Das Auskämmen: Zu Frühlingsbeginn, wenn die Hochebenen Zentralasiens wieder wärmer werden und in all ihrer Farbtracht erstrahlen, wird das Fell der Ziegen traditionell ausgekämmt. Dabei wird zwischen dem Auskämmen per Hand und maschinellem Auskämmen unterschieden, wobei hochwertige Kaschmirfasern in der Regel mit der Hand ausgekämmt werden.
- Von dieser Rohware zu fertigem Kaschmirgarn ist es wortwörtlich noch ein langer Weg. Die aussortierten Fasern werden im nächsten Schritt aus dem Hochgebirge ins Tal transportiert, um dort weiter verarbeitet zu werden. Die Rarität und die anspruchsvolle Verarbeitung sind wesentliche Punkte, die zum hohen Preis von Kaschmirtextilien beitragen.
- Das dadurch gewonnene Rohmaterial ist eine Mischung aus Haaren, Schmutz und Wollfett. Die ausgekämmte Wolle wird in mehreren Schritten aufwendig gewaschen und anschließend nach den natürlichen Farben der Fasern sortiert.
- Das Entgrannen: In diesem sehr wichtigen Produktionsschritt werden das Deckhaar (Grannenhaar) und das Unterfell (Duvet) sorgfältig voneinander getrennt. Weiterverarbeitet wird ausschließlich das Unterfell der Ziegen. Pro Ziege werden pro Jahr ca. 150 bis 200 Gramm Kaschmirwolle gewonnen.
Je nach Region, werden unterschiedliche Produktionsarten verwendet um aus den feinen Fasern, himmlisch weiche Kleidungsstücke zu kreieren. Auch daran erkennt man, dass die Kunst um Kaschmirtextilien eine weitreichende Tradition in vielen Regionen hat. Nun gibt es ja aber Kleidungsstücke aus Kaschmir in allen erdenklichen Farben - wie wird die Naturfaser also gefärbt?
Auch die Kunst der Färbung ist von Region zu Region zu unterschiedlich. So wird beispielsweise in der Region Kashmir traditionell mit pflanzlichen Farbstoffen in Kupfer-Kesseln gefärbt. Jedoch ist das Färben von Naturprodukten manchmal mit Schwierigkeiten verbunden. Durch die unterschiedliche genetische Veranlagung der Ziegen, unterscheiden sich auch die Oberflächenstrukturen der Ziegenhaare voneinander. Deswegen haften die Farbpigmente auf manchen Fasern stärker als auf anderen und ergeben im Endergebnis unterschiedlich intensive Farbtöne.
Am wertvollsten sind feine, gekrauste, sowie möglichst lange und helle Haare, da sie die Färbung am besten aufnehmen
Bei der Farbe eines Kaschmirtextils gibt es ebenso einige Kriterien auf die man beim Kauf achten sollte, um auf der sicheren Seite zu stehen. Kaschmirfasern werden in der Regel gefärbt, bevor sie zu Textilien verarbeitet werden. Somit nimmt die gesamte Faser die Farbe auf. Wird jedoch erst das fertige Kleidungsstück gefärbt, kann nicht jede Faser überall gleichmäßig von Farbe bedeckt sein. Bei hochwertiger Produktion sollten die Fasern der Edelwolle innen und außen den gleichen Farbton aufweisen.
Kaschmir, die kostbarste Wolle der Welt?
Und welches Kaschmir ist das beste? Bzw. welche Edelwolle ist die richtige für mich? Kaschmir oder Merino? Alpaka oder Kaschmir? Das ist schwer zu beantworten. Wenn Sie sich zwischen verschiedenen Edelwollen oder unterschiedlichen Arten von Kaschmir entscheiden müssen, dann achten Sie unbedingt auf die Qualität. Dieses Schlüsselkriterium sollten Sie immer in Ihre Entscheidung miteinbeziehen. Ebenso ist es empfehlenswert, Händler zu wählen, die im Bezug auf ihre Produktion und auch das Lebensumfeld der Kaschmirziegen besonders transparent sind.
Auf dem Treppchen der exklusivsten Edeltextilien tummeln sich noch weitere Stoffe, die sich diese Bezeichnung in gleichem Maße redlich verdient haben. Neben Kaschmir findet man in der Gruppe der Edelwollen beispielsweise noch Alpaka, Vicuña, Kamel und Yak. Fasern, die sich als Edelwolle kategorisieren lassen, werden nur in sehr geringen Mengen gehandelt.
Kaschmir zählt aufgrund der Feinheit der Faser zu den Edelwollen. Die Haare im Unterfell der Kaschmirziegen sind deutlich feiner, als die dünnste Schafwolle und gehört zu den feinsten Tierhaaren der Welt. Die Feinheit von Faser wird in Mikron gemessen, dabei entsprechen 1.000 Mikron einem Millimeter. Damit die ausgekämmte Unterwolle der Kaschmirziegen überhaupt zur Weiterverarbeitung in Betracht gezogen werden kann, darf die Dicke der Faser 19 Mikron nicht überschreiten.
Zum Vergleich: ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von ca. 100 Mikron.
Außerdem kann Kaschmir in unterschiedliche Qualitätskategorien unterteilt werden. Mit einer Dicke bis zu 30 Mikron gehört Kaschmir der Kategorie C an. Fasern zwischen 18 und 19 Mikron sind der Kategorie B untergeordnet. Kaschmirfasern, welche der Kategorie A angehören, sind mit max. 14 Mikron die qualitativ hochwertigsten und feinsten Fasern am Markt.
Für die Produktion unserer traumhaften Kaschmirstücke wird ausschließlich Cashmere der Kategorie A verwendet. Die Fasern wurden sorgfältig per Hand aus der Unterwolle von frei lebenden Kaschmirziegen ausgekämmt. Wir respektieren die Kunst des Handwerks der traditionellen Kaschmirproduktion genauso wie die Hirten und das natürliche Lebensumfeld der Kaschmirziegen.